Nana - geboren irgendwann // gestorben am 28.11.2013

 

Bei meinem täglichen Besuch auf der Homepage einer Freundin "fiel" ich über die großen, verzweifelten Augen eines kleinen Hundemädchens und las folgenden Text (Zitat: adopTiere):

* Das Leben ist oft grausam. Aber manchen Lebewesen spielt das Schicksal noch schlimmer mit als anderen. Nana gehört dazu. Ihr Schicksal waren die Menschen, die sie bisher besessen und mit ihrer Verantwortungslosigkeit in einen langsamen, schmerzhaften Tod auf Raten getrieben haben.*

Und beim Lesen dieser Zeilen liefen mir die Tränen über das Gesicht.

 

Der Rest des Textes hier. (einfach anklicken). Dazu gab es u.a. die folgenden Bilder.

© adopTIERE e.V.
© adopTIERE e.V.
© adopTIERE e.V.

Was muß einem Lebewesen widerfahren sein, um so hoffnungslos und verängstigt zu wirken???

Mir war sofort klar, daß ICH der Mensch seien wollte, der der Maus den Weg in ein neues und schöneres Leben zeigen sollte.

 

Also begann ich einen "Drei-Fronten-Krieg":

Zum EINEN ...

mußte meine Familie von der Notwendigkeit einer Adoption Nana's überzeugt werden. Zuerst gab es "leichten" Widerstand, der sich jedoch unter der Wucht meiner Attacken schnell in Wohlgefallen auflöste. Sowohl mein Mann als auch meine Mutter verfügen zum Glück über sehr große und weiche Herzen.

Tja, ... und es ist auch wirklich nicht leicht, mir einen Wunsch abzuschlagen, wenn ich etwas UNBEDINGT will.

Zum ZWEITEN ...

mußte der mir bis dato unbekannte Verein und seine Entscheidungsträger überzeugt werden, daß bei MIR (und meiner Familie) das perfekte Zuhause für den Zwerg sein würde. Und bei der Masse der zu erwartenden Anfragen mußte dies schnell und effektiv erfolgen.

Zum DRITTEN ...

mußte besagte Freundin, die diesem Verein bereits sehr gut bekannt war, als Leumundszeugin meiner Eignung herhalten (ich DANKE Dir, liebe Doris - ich werde heute noch rot!!!).

 

Und das kleine Wunder geschah - ich bekam Nana zugesprochen.

Mit der herzlichen Unterstützung der zwei eifrigen "Fluchthelfer" Sabine und Doris kam Nana am 10.06.2012 zu mir. Hier ein kleiner "Reisebericht" von Doris über ihre ersten Erfahrungen mit der kleinen Terror-Kröte.

 

Tja, und dann war Nana hier - ein kleines, durchaus selbstbewußtes Hundemädchen auf zwei wackligen Vorderpfötchen und einem Hintern.

An wirkliches Laufen war nicht zu denken - Nana hoppelte unsicher durch die Gegend oder sie blieb auf ihrem Popo sitzen und zog sich mit den verformten Vorderpfötchen vorwärts. Daher waren die ersten Bilder des Zwerges größtenteils im liegen (da aber von jeder Seite).

Die erste Woche war Nana und somit auch ihre gesamte Umgebung damit beschäftigt, die Fronten zu klären. Der Zwerg verhielt sich durchaus lieb - bis sie zu der Überzeugung gelangte, daß es nun Zeit wäre, die Grenzen der Beziehung zu den einzelnen Menschen abzustecken. Dann fing sie an zu nattern - und wer sich von dieser kleinen, eigenwilligen Terror-Kröte ins Boxhorn jagen ließ und sich "verschreckt" zurückzog, hatte verloren. Einige meiner Mitarbeiter trauten sich bis zum Schluß nicht mehr an den Zwerg heran.

Gab ihr Gegenüber Nana jedoch klar zu verstehen, daß schlechtes Benehmen nicht geduldet wurde, so hatte man fortan den artigsten und liebvollsten Zwerg auf Gottes weiter Welt - und das für den Rest ihres Lebens. Zum Glück ist meine Familie so hundeerfahren, daß wir alle zusammen automatisch richtig reagierten.

 

Nana war ab dato immer und überall dabei.

Und sie liebte das DABEI SEIN und das Familienleben mit einer unbeschreiblichen Intensität. 

{#emotions_dlg.heart}

Im Wohnzimmer in IHREM Lieblingsbettchen ...
... kuscheln und schlafen!
Bei der Arbeit - im Kuschelkörbchen neben Frauchens Schreibtisch ...
... schön eingekuschelt in flauschige Decken !!!
Im Tiefschlaf schnarchend ...
... in jeder Position (sie war eindeutig der Liebling meiner Gäste!!!)
Natürlich war Nana auch als Tresenkraft eine große Hilfe ...
... es durfte niemand an die Schränke, der nicht Nana's Erlaubnis hatte.

Schon in der ersten Stunde war mir klar, daß Nana für ihren Bewegungsapparat ganz rasch professionelle Hilfe brauchte.

{#emotions_dlg.doctor}

 

Zum Glück verfügt unsere Eberswalder Tierärtzin u.a. über eine Physiotherapiepraxis mit Unterwasserlaufband. Die einzelnen Therapie-Schritte und dann auch sehr schnell die folgenden Therapie-ERFOLGE können im Nana's Homepage-Eintragungen im Jahr 2012 nachgelesen werden.

oben: Nana am Therapie beginn / unten: Nana als Terapie-Profi
oben: Nana lernt laufen / unter: Nana trainiert weiter ..
.. und weiter ... und weiter. Sie war wirklich sehr fleissig !!!

Und so vergingen Wochen und Monate ...

Sommer

Herbst

Winter

Frühling

Nana liebte das Leben im allgemeinen und das Zusammensein mit "ihren" Menschen im besonderen.

In Nana's kleinem Herzchen war unglaublich viel Gefühl und wem der Zwerg seine Zuneigung schenkte, konnte sich wirklich glücklich schätzen.

Ich hatte das ganz große Privileg, von diesem ganz besonderen Hundemädchen geliebt zu werden und diese Liebe war total und absolut.

Da erinnerte Nana meine Familie und mich immer wieder an meine erste Hündin Gitti

- stur wie ein Maulesel und treu wie Gold.

Mit ihrer Anhänglichkeit konnte Nana den Rest der Menschheit locker an den Rand eines Nervenzusammenbruches treiben. War Frauchen nicht in ihrer Reichweite, wurde erst gefiepst, dann gejault und schließlich gebellt (und Nana hatte das laute Organ eines Rottweilers). Meine arme Mama mußte als hauseigener Hundesitter diese Schikanen des öfteren über sich ergehen lassen.

 

Aber es gab auch noch andere Menschen, die in Nani's Augen durchaus Gnade fanden.

Herrchen: er gehörte zu Frauchen und war dadurch automatisch Teil IHRES Rudels.

und Schiebi - "Tante Schiebi" kam in Nana's Rangfolge gleich hinter Frauchen. War sie doch die liebevolle Betreuerin der ersten Stunden des Tages. Und Frauchen eine große Hilfe in allem, was den Zwerg anging. So kamen die beiden anderen Rübennasen Luna und Marisa trotz Nana's einnehmendem Wesen nie zu kurz.

Mein Zwerg und ich.
Ich und mein Zwerg.
Herrchen erfüllte Nana einen Traum - auf den Tisch gucken zu können.
Leider hielt Herrchen den Zwerg aber auch fest ... BLÖD !!!!
Nana und "ihre Schiebi" ...
... der Zwerg liebte sein Ersatz-Frauchen und umgekehrt.

Ich finde einfach nicht die richtigen Worte, um ihrer Krankheit und die anschließende Reise über die Regenbogenbrücke ins Sternenland zu beschreiben.

 

Belassen wir es bei:

Sie hat tapfer gekämpft und doch verloren - genauso wie wir.

Wir haben Nana in der Berliner Filiale des Kleintierkrematoriums "Im Rosengarten" einäschern lassen und nun liegt sie neben meiner Gitti, der kleinen Lilo und Mama's Akki im Zwinger unter ihrem Lieblingsbusch.

Ganz nah bei uns und doch so fern.

Mein Zwerg ist wieder Zuhause und ...
... im Frühling wird Schiebi genau da Nana's Lieblingsblumen pflanzen.

Und zu Weihnachten hat mir Martin ein ganz besonderes Geschenk gemacht:

Meine Rübennasen 0